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Qualität für Fussverkehr

 

... oder ein Thema, das niemanden interessiert

 

Im Frühjahr 2018 wurde ich angefragt, ob ich in einem Weiterbildungsmodul CAS Fussverkehr der HSR Rapperswil meinen Ansatz der Qualitätsbewertung von Fussverkehrsverbindungen in Olten vorstellen würde. Meine Bedenken, dass diese Arbeit aus den Jahren 2010/2011 datiert, also nicht gerade brandaktuell ist, wurden im Vorfeld und dann am Weiterbildungstag selbst nachhaltig zerstreut: Es ist in der Tat so, dass es bis zu jenem Zeitpunkt und auch seither keinen umfassenderen und aktuelleren Ansatz gibt, um die Qualität von Fussverkehrsanlagen ganzheitlich anzugehen.

Qualität für Fussverkehr

... oder ein Thema, das niemanden interessiert

 

Im Frühjahr 2018 wurde ich angefragt, ob ich in einem Weiterbildungsmodul CAS Fussverkehr der HSR Rapperswil meinen Ansatz der Qualitätsbewertung von Fussverkehrsverbindungen in Olten vorstellen würde. Meine Bedenken, dass diese Arbeit aus den Jahren 2010/2011 datiert, also nicht gerade brandaktuell ist, wurden im Vorfeld und dann am Weiterbildungstag selbst nachhaltig zerstreut: Es ist in der Tat so, dass es bis zu jenem Zeitpunkt und auch seither keinen umfassenderen und aktuelleren Ansatz gibt, um die Qualität von Fussverkehrsanlagen ganzheitlich anzugehen.

Natürlich, es gibt die berühmten Arbeiten vom Büro Jan Gehl aus Kopenhagen, aber die betreffen vor allem die Aufenthaltsqualität von Räumen für den Fussverkehr, und, mit Verlaub gesagt, auch da nicht nach Verkehrsteilnahmegruppen und Verkehrszweck genügend differenziert. Denn „äs schläckts ke Geiss ewäg“, wie mein Toggenburger Grossvater zu sagen pflegte, dass Fussverkehr eben eine unheimlich vielfältige und mehrdimensionale Verkehrsart ist. Oder wie es nach der Vorstellung am Weiterbildungsmodul ein Teilnehmer auf den Punkt brachte: Das müsste man ja etwa fünfdimensional betrachten!

Ja, Fussverkehr ist eine sehr komplexe Angelegenheit und entsprechend hoch wären die Ansprüche an Arbeiten dafür. Aber das ist gar nicht im Sinne der heutigen Zeit: Vereinfachung ist angesagt. Darum werden bei den wenigen „Qualitätsbewertungen“, die in Ansätzen gemacht werden, etwa drei bis vier „Kriterien“ beurteilt auf einigen wenigen ausgewählten „Hauptrouten“ und mit gut/mittel/schlecht bewertet. Für wen, mit welchem Verkehrszweck, zu welcher Tages- und zu welcher Jahreszeit, mit welchen Fähigkeiten bzw. Einschränkungen interessiert nicht. So wie eben eigentlich das Thema niemanden wirklich interessiert. Gefragt wären, wie beim Fussgängerstreifen, Simpel-Kriterien und Betty-Bossi-Rezepte: Hauptsache, man kann eine Frequenz-Tabelle hervornehmen und eine Zahl abhäkeln – oder eben nicht. Obwohl weder die Zahl stimmt noch irgendjemand sagen kann, wie die Frequenz überhaupt ermittelt werden soll. Hauptsache einfach – weil das Thema eben niemanden wirklich interessiert. Vielleicht ein paar wenige Exponenten der HSR und vereinzelte Planerkollegen ausgenommen.

Auch in diesem Thema: Das wars dann – danke!

 

Eine kleine Doku der Oltener Qualitätsbewertung kann bei GrobPlanung GmbH bestellt werden.


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