Fachlexikon

Erklärungen der Fachbegriffe:
Verschiedene der in den Fachberichten verwendeten Begriffe werden hier kurz erklärt. Die Erläuterungen sind bewusst sehr kurz und knapp gehalten. Sehr oft müssten sie für die Anwendung noch vertieft erklärt werden. Wir bitten Sie, dafür mit uns direkt in Kontakt zu treten!

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A

(Anlage-) Anforderungen, spezielle
Unterschiedliche Verkehrsteilnehmer haben oft sehr unterschiedliche Erwartungen an Verkehrsanlagen. Daher ist bei Analysen immer zu beachten, welche Gruppen in den jeweiligen Bereichen vertreten sind, bzw. welche Nutzungen eine Strasse prägen. Dies ergibt entlang eines ganzen Strassenzuges oft ganz unterschiedliche Anlage-Anforderungen. Insbesondere bei Fussverkehr sind sehr viele unterschiedliche Verkehrsteilnahmegruppen zu unterscheiden.

Aussenräume
Das "Physische Umfeld" des Menschen  besteht aus gebauter Umgebung und Landschaft. In der gebauten Umgebung, also im Siedlungsbereich, sind die Hauptbestandteile die Verkehrsanlagen, die Aussenräume (Wohnumfeld) und die Innenräume (Gebäude). Bei den Aussenräume müssen öffentlich nutzbare, private und private, die öffentlich ganz oder teilweise nutzbar sind, unterschieden werden. Je nachdem bestehen andere Zuständigkeiten und Verfahren für Veränderungen.

Akteure
Als Akteure werden alle jene Menschen bezeichnet, die bei Prozessen und Tätigkeiten zur Veränderung des öffentlichen Raumes beitragen oder davon betroffen sind: Behörden, Verwaltung, Unterhalt, BewohnerInnen, Planende und Projektierende zum Beispiel (vgl. Tabelle in der Publikation "Strukturelle Bewegungsförderung in der Gemeinde")

B

Befragung
Spezielle Gruppen von Verkehrsteilnehmenden oder Betroffenen kommen systematisch zu Wort. Es können Fragebogen abgegeben oder Interviews geführt werden. Je nach Gruppe sind dabei spezielle Anforderungen zu beachten. Ausserdem sind je nach Zielsetzung auch sehr unterschiedliche Arten der Befragungen möglich (Haushalt, Stichproben usw.)

Begegnungszone
Begegnungszonen sind flächige Verkehrsanordnungen in Wohn- oder Zentrumsgebieten, bei denen der Fussverkehr Vortritt vor dem rollenden Verkehr hat. Die Geschwindigkeit ist auf 20 km/h begrenzt und die Parkierung ist auf markierte Felder begrenzt. Für die Einführung muss ein Gutachten durch Fachleute erstellt werden.

Benutzergruppe (> Anlage-Anforderungen)
Benutzergruppen umfassen Verkehrsteilnehmende mit ähnlichen Voraussetzungen, bei Fussverkehr Gehende mit ähnlicher Konstitution, Erfahrung und in ähnlichem Alter.

Bewegungsförderung
In der Gesundheitsthematik ist die Bewegungsförderung in den letzten Jahren von zunehmender Bedeutung. Meist sind damit zeitlich begrenzte Aktionen verbunden, zielführender wäre aber die Förderung der Bewegung im Alltag durch vermehrtes Zufussgehen oder Velofahren. Diese Erkenntnis wächst zunehmend und führt punktuell bereits zur Zusammenarbeit von Planern und Gesundheitsfachleuten.

Breite
Die Breite von Verkehrsflächen ist abhängig vom Zweck der Anlage und den Abmessungen der Verkehrsteilnehmenden. Bei Fussverkehr ist die Breite abhängig davon, wie attraktiv eine Anlage sein soll, z.B. ist eine Gehflächen-Breite von 2.0m genügend für Begegnung oder Nebeneinandergehen von zwei Personen ohne Gepäck, Ki-wagen o.ä. Je nach Umfeld muss noch ein > Umfeldzuschlag angeordnet werden.

Bündelung, gebündelt
Verkehrsbeziehungen können auf eine Fahrbahn, auf eine Spur, auf einen Weg hin gebündelt werden. Allerdings ist die tatsächlich erreichbare Bündelung abhängig von der Art des Verkehrs: Motorfahrzeugverkehr lässt sich einfacher und über grössere Distanzen auf eine gemeinsame, gebündelte Fahrspur legen, Fussverkehr beispielsweise nur sehr beschränkt und nur bei grosser äusserer Verlockung oder massiver Einschränkung (Zäune, Gitter).


F

Fahrzeugähnliche Geräte (FäG)
Mit Rädern oder Rollen ausgestattete Fortbewegungsmittel, welche ausschliesslich mit durch Körperkraft angetrieben werden. FäG's dürfen grundsätzlich auf Fussverkehrsflächen benutzt werden, das Verhalten ist aber entsprechend anzupassen.

Fehler
Menschen machen Fehler. Diese Tatsache ist nicht negierbar. Zum einen ist es auch mit bester Schulung, mit bestem Training nicht zu erreichen, dass das menschliche Verhalten immer der spezifischen Situation entspricht: Momentane Verfassung, Emotionen, Überlastung werden immer Fehlverhalten provozieren. Zum andern ist es so, dass alle Menschen und insbesondere z.B. Kinder von ihren körperlichen Fähigkeiten gar nicht den Anforderungen des Verkehrsgeschehens entsprechen. Entsprechend unabdingbar sind menschliche „Fehler“ im Verkehr. Aus diesem Grund muss das System so ausgebildet sein, dass solche Fehler die kleinstmöglichen Folgen haben.

Fusswegnetze
Fusswegnetze bestehen aus für Fussverkehr besonders geeeigneten Verbindungen und erschliessen >Ziele und >Quellen im Siedlungsgebiet hindernisfrei. Sie sind gemäss eidg. Fuss- und Wanderweggesetz (FWG) in Richtplänen festzuschreiben.

Fussverkehr
Oft wird immer noch von Fussgängern, allenfalls FussgängerInnen, gesprochen: An sich ist aber das Gehen zu Fuss eine Verkehrsart wie die Fortbewegung mit dem Auto (Autoverkehr, motorisierter Verkehr u.ä.) oder dem Fahrrad (>Veloverkehr, leichter Zweiradverkehr u.ä.). Daher wird in jüngerer Zeit und in neueren Fachgrundlagen von Fussverkehr gesprochen. Gemeint sind alle Fortbewegungen zu Fuss.

Fussverkehrskultur
Der Begriff der Fussverkehrskultur wird erst gerade eingeführt. Um eine günstige Fussverkehrskultur in einem Ort zu erreichen, müssen auf allen Ebenen alle  > Akteure in ihren Tätigkeiten die Bedürfnisse und Voraussetzungen aller > Benutzergruppen von Fussverkehr berücksichtigen und prioritär behandeln. Dies betrifft nicht nur Infrastrukturanlagen sondern ebenso alle Bereiche des täglichen öffentlichen Lebens und des öffentlichen, halböffentlichen und privaten Aussenraumes.

G

Gehflächen
Gehflächen sind die ausschliesslich für den Fussverkehr bestimmten Verkehrsstreifen und -flächen.

Gesichtsfeld, eingeschränktes
Jener Ausschnitt „der Welt“, den normalsichtige Menschen überblicken, wird Gesichtsfeld genannt. Der „normale“ Erwachsene, der z.B. geradeaus schaut, sieht relativ weit an der Seite noch, wenn sich etwas bewegt oder nähert. Kinder und mit zunehmendem Alter auch Senioren sehen von den seitlichen Dingen weniger, d.h. ihr „Gesichtsfeld“ ist eingeschränkt.

GrobPlanung
Ein auf innovative Ansätze und Lösungen für einen menschengerechten Verkehr spezialisierter Planer, der vor allem im Bereich Fussverkehr in der aktuellsten Forschung und Innovation tätig ist und als Ausbilder mit eidg. Fachausweis auch in der Vermittlung ("Consulting") und Begleitung ("Coaching") in diesen Bereich neue Bewegung bringen kann.

K

Kammerung (>Teilräume)
Strassenräume, die zu einem gleichmässigen Tempoverlauf auf niedrigem Niveau führen, sind in "Kammern" aufgeteilt, das heisst optisch in kurze, gut überblickbare Abschnitte von ca. 50m Länge strukturiert.

Kinder(-Spezialitäten)
Kinder wachsen heran. Nicht von Beginn weg sind alle Fähigkeiten voll ausgebildet. Ganz normal ist, dass sie kleiner sind – dort sind die Entwicklungsschritte sofort sichtbar. Im weiteren sind aber auch Fähigkeiten wie Richtungshören, Gesichtsfeld, Bewegungssteuerung nicht voll ausgebildet. Ausserdem wachsen Kinder auch geistig und emotional noch heran, in diesen Bereichen können die Fähigkeiten, sich zu vergessen, stark emotional zu reagieren u.ä. im Verkehr gefährlich werden. Und schliesslich ist auch die soziale Entwicklung im Entstehen: Rangeleien, Streitereien, eingebildete und wirkliche Verfolgung etc. prägen ganz besondere Bedürfnisse.

Kombiniert mit andern Bauarbeiten
Massnahmen, die grössere Eingriffe in heutige (Verkehrs-) Anlagen nötig machen, werden mit Vorteil dann realisiert, wenn an diesen Anlagen ohnehin (Bau-)Arbeiten anfallen, zum Beispiel wenn in einer bestehenden Strasse die Kanalisation ersetzt wird. Durch die Synergien können massiv Kosten gespart werden.

L

Langsamverkehr
Die Verkehrsarten, die nicht mittels Motorenkraft funktionieren, werden auch als „Langsamverkehr“ bezeichnet. Da die Anforderungen aber teilweise sehr unterschiedlich sind, ist es sinnvoller, die effektiven Verkehrsarten - vor allem >Fussverkehr und >Veloverkehr - differenziert zu nennen..

M

Massnahmen
Zur Behebung von Problemen, Verbesserung von Zuständen, Ermöglichung von Bedürfnissen werden Massnahmen angeordnet.

Massnahmenstellen, potentielle
Im Rahmen von Analysen werden heutige Zustände mit Zielvorstellungen überlagert. Daraus ergeben sich die Stellen, Strecken oder Bereiche, an denen im Sinne der Zielsetzungen Handlungsbedarf besteht, ohne dass vorerst gesagt werden muss, wie die konkrete Massnahme aussieht. Oft werden diese in einem >Problemstellenkataster zusammengefasst.

N

Netze, Netzbildung
Strassennetz, Fusswegnetz, Veloroutennetz: Die Verknüpfung einzelner Weglinien, Fahrbeziehungen etc. wird in der Verkehrsplanung „Netz“ genannt, die Umlegung von >Wunschlinien auf bestehende oder zu erstellende Verbindungen ist die Netzbildung.

Netzzusammenhang
Zusammenhängende Verbindungen der kurzen Wege ist eine Hauptanforderung an ein Fussverkehrsnetz. Netzlücken sind die gravierendsten Nachteile für Fussverkehr (vgl. >Umweg-Akzeptanz), aber grundsätzlich ist bei Fussverkehr, anders als bei allen andern Verkehrsarten viel mehr flächenhaft und mit einer eigentlichen > Fussverkehrskultur als Planungsansatz zu arbeiten.

P

Planungsvorgehen
Um ein Projekt konkret realisieren zu können, braucht es ein korrektes Planungsvorgehen. Wer eine Reise, eine Bergtour vorbereitet, wer ein Haus baut, wer einen Garten bebaut – alle machen sich im Vorfeld Gedanken, wie das Projekt anzupacken sei: Sie planen! Ein korrektes Planungsvorgehen umfasst im Prinzip etwa folgende Schritte: Zielbestimmung, Analyse, Konzept, (Lösungsvarianten, Variantenentscheid), Lösung/Massnahmen, Realisierungsvorgehen.

Problemstellen-Kataster
Der Problemstellen-Kataster ist ein Umsetzungsinstrument für >Massnahmen . Die jeweiligen Problemstellen werden aufgenommen, analysiert und beschrieben und in einem Kataster aufgelistet, welcher dann die Grundlage bildet für die Realisierung von Verbesserungen im Rahmen von Bau- und Unterhaltspro-grammen oder separaten Verbesserungsprogrammen. Das Instrument kann laufend ergänzt und weitergeführt werden. Für Fussverkehr ist er allerdings bedingt geeignet, weil dort eine flächenhafte Dichte von Details für die Qualität massgebend ist - und vor allem nicht nur solche an der Infrastruktur.

Prozess
Alle Veränderungen im Aussenraum laufen als Prozess ab. Es ist wichtig, wer im Verlaufe eines Prozesses in welcher Form beteiligt wird. Detaillierte Angaben dazu finden sich in der Publlikation "Strukturelle Bewegungsförderung in der Gemeinde".

Q

Quelle
In der Verkehrsplanung ist damit der Ausgangspunkt, die Ausgangspunkte einer oder vieler Verkehrsbeziehungen gemeint.

Querung(en)
Die Route des einen Verkehrsmittels quert die Route eines andern. In der Regel werden in der Verkehrsplanung Übergänge von Fuss- oder Veloverkehr über Anlagen des motorisierten Verkehrs als „Querung“ bezeichnet, es kann sich aber auch um Querungen über Flüsse, über Bahntrassen oder um Übergänge von Strassen über Anlagen des Fuss- und Veloverkehrs handeln. Ob und wie eine solche Querung spezifisch ausgerüstet wird, ist wiederum Gegenstand eines separaten Planungs- und Projektierungsverfahrens, bezeichnet wird allein die Tatsache des „Überquerungsvorkommens“.

R

Richtungshören
Wer ein Geräusch hört, weiss in der Regel sofort, aus welcher Richtung dieses kommt. Bei Kindern ist dies lange nicht so: Sie hören zwar das Geräusch, können es aber keiner Richtung zuordnen.

S

Sichthindernisse
Bauliche, feste oder bewegliche Objekte, Bewuchs, Signale, Tafeln, Werbeplakate usw., welche die Sicht auf einige Verkehrsteilnehmende verunmöglicht oder behindert. Dabei ist zu beachten, dass eine scheinbare, weit nach vorn gerichtete optische Offenheit nicht unbedingt zu günstigerem Sichtverhalten führt (vgl. > Kammerung)!

Strassenräume
Eine Strasse ist nicht eine eindimensionale Anlage, vielmehr wirkt der gesamte Raum, der durch Landschaft, Bebauung, Bepflanzung usw. gebildet wird in räumlicher Form auf den Benutzer. In diesem Sinne ist die Strasse wie ein Raum zu betrachten.

Strukturelle Bewegungsförderung
In einer entsprechenden Arbeit für das BAG wurde aufgezeigt, wie Aussenräume bewegungsfreundlich sein könnten. vgl. > Bewegungsförderung. Publikation: www.strukturelle-bewegungsfoerderung.ch

Schikanen
Elemente im Strassen- und Wegraum, die ein Verhalten aprut und negativ beeinflussen und gefährliches Verhalten provozieren, sind als Schikanen zu bezeichnen. Oftmals werden sogenannte „Verkehrsberuhigungselemente“ als Schikanen empfunden. In korrekter Form ausgeführte, gestalterisch integrierte Elemente vermeiden diese Wirkung jedoch und provozieren auch kein entsprechendes negatives Verhalten.

Schwellen
Erhöhungen in der Fahrbahn, die zu sehr langsamem Fahren zwingen, den Fahrzeugen harte Schläge versetzen und eine unregelmässige Fahrweise (Stop-and-go) verursachen. Diese Elemente sollten in korrekt umgestalteten Strassenräumen nicht verwendet werden. Korrekt ausgeführte Anhebungen der Fahrbahn, sogenannte Vertikale Versätze, treten nicht als >Schikanen oder Schwellen in Erscheinung sondern führen zu gleichmässiger Fahrweise mit niedrigem Tempo.

Strassenraumentwurf
Die Umgestaltung bzw. Neugestaltung von Strassen hat nach dem Prinzip des ganzheitlichen Strassenraumentwurfes zu erfolgen. Damit ist insbesondere der Einbezug aller Elemente aus der unmittelbaren Umgebung der eigentlichen Fahrbahn unabdingbar. Das Entwurfsprinzip gibt Gewähr, dass alle Ansprüche an eine Strasse gleichberechtigt in die Überlegungen miteinbezogen werden. Basis: SN-Normen VSS 640 210ff

SSV
Die Signalisationsverordnung (SSV) ist eine Verordnung zum Strassenverkehrsgesetz (SVG) und regelt die Details zu Signalisationen und Markierungen.

T

Teilräume
Aus dem Strassenraum als Ganzes über den Verlauf einer ganzen Route werden Teilräume gebildet, die überblickbar sind und die zu einer Konzentration der Aufmerksamkeit auf die Umgebung links und rechts der Strasse führen. Teilräume sollten höchstens ca. 50m lang sein und mittels optischer Abgrenzungen getrennt werden (vgl. >Kammerung).

Tempo-30-Zonen
In Wohn- und Zentrumsgebieten können ganze Quartiere als Zonen mit niedriger Geschwindigkeit signalisiert werden. Voraussetzung ist ein entsprechendes Erscheinungsbild der Strassen, das eventuell durch geeignete >Massnahmen erreicht werden muss. Für die Einführung ist ein entsprechendes Gutachten durch Fachpersonen zu erstellen.

Torgestaltung
Mit optischer Gestaltung des Strassenraumes sind Tore zu bilden, die Einfahrten in anders geartete Gebiete deutlich machen – z.B. in Wohnquartiere – und Teilräume anzeigen. Die Torgestaltung kann durch Elemente links und rechts der Strasse, aber auch durch Elemente in der Mitte gebildet werden. Besonders wichtig bei >Tempo-30-/Begegnungs-Zonen.

U

Überlagerung
Netzpläne verschiedener Verkehrsarten werden übereinandergelegt. Damit können z.B. potentielle >Querungsstellen ermittelt werden.

Umfeldzuschlag
Der Umfeldzuschlag ist ein Abstand, der zusätzlich zur >Gehfläche gegenüber Begrenzungen, Möblierungen, Verkehrsanlagen u.ä. anzuordnen ist, damit die >Gehfläche vollständig für das Gehen genutzt werden kann.

Umgestaltung Strassenraum
Massnahmen zur Reduktion von Geschwindigkeiten, zur Erhöhung von Sicherheit und zur Beeinflussung von Verkehrsverhalten sind im Rahmen von gesamtheitlichen Umgestaltungen von Strassenräumen zu realisieren. Damit wird vermieden, dass einzelne, isoliert eingepflanzte technische Elemente als Schikanen wirken und das Gegenteil der angestrebten Wirkung erreichen!

Umweg-Akzeptanz
Jede erzwungene Abweichung von der >Wunschlinie ist ein Umweg. Die Akzeptanz ist abhängig vom Verkehrszweck, der gesamten Gehdistanz und dem Verkehrsgeschehen. Fussverkehr ist sehr viel stärker empfindlich als motorisierter Verkehr, bei >Querungen können schon kleine Umwege nicht mehr akzeptiert werden.

 

V

Verkehrsinfrastruktur-Anlagen
Alle Einrichtungen, welche mit Strassenverkehr zu tun haben: Fahrbahnen, Gehweg, Radwege, Fusswege, Plätze, Parkplätze, Brücken, Unterführungen, Treppen, Rampen, Unterstände, Veloständer u.ä.

Vision zero
Schwedische Verkehrssicherheitspolitik. Als eines der ersten Länder hat Schweden eine eigentliche Verkehrssicherheitspolitik formuliert. Vision zero geht von einer Zielvorstellung von „Null Verkehrstoten“ aus. Primär geht es darum, anzuerkennen, dass >Fehler im Verkehr vorkommen und unvermeidlich sind, das System damit zu rechnen hat und so auszurichten ist, dass daraus die kleinstmöglichen Folgen für die beteiligten Menschen entstehen. Dabei muss aber die Verkehrsteilnahme aller gewährleistet bleiben.

Verkehrsmittel
Dasjenige Fortbewegungsgerät, das im Verkehr verwendet wird. Auch die Füsse gelten so gesehen als Verkehrsmittel.

Verkehrsteilnehmende
Jene Personen, die unterwegs sind, mit welchem >Verkehrsmittel auch immer. Sobald sie vor die Haustüre gehen, sind sie Verkehrsteilnehmer(in).

Veloverkehr
Verkehr mit nichtmotorisierten leichten Zweirädern.

Verkehrsorganisation
Im verkehrsplanerischen wird hier die Organisation des Verkehrs an einer bestimmten Stelle verstanden, also das Regime, z.B. Fahrverbot, Rechtsvortritt, Einbahn, und die Einteilung auf der Verkehrsfläche, z.B. in Spuren.

VSS
Die Schweizerische Verband der Strassen- und Verkehrsfachleute vereinigt Verkehrs- und Bauingenieure, welche sich mit Planung, Projektierung und Bau von Verkehrsanlagen befassen. Er gibt ein umfassendes Normenwerk zu diesem Thema heraus.

W

Wahlmöglichkeiten
In einem Routennetz kann es wichtig sein, dass für ein und dieselbe Wegbeziehung mehrere Möglichkeiten zur Verfügung stehen. Insbesondere im Freizeitbereich und bei Kindern ist dies z.B. im Fussverkehrsbereich wichtig.

Wegdichte
Vor allem für den Fussverkehr ist es wichtig, dass das Wegnetz keine grösseren Lücken (vgl. >Netzzussammenhang) aufweist, die Nähe einer weiteren Wegverbindung zu einem Ziel macht einen grossen Teil der Qualitätsunterschiede von Wegnetzen aus. Diese Menge von Wegen innerhalb bestimmter Distanzen kann als „Wegdichte“ bezeichnet werden.

Wegeketten
Viele der täglichen Reisen bestehen aus mehreren Etappen mit verschiedenen Verkehrsmitteln. Eine solche Verkehrsbeziehung aus mehreren Etappen wird als Wegekette bezeichnet.

Wunschlinie
Die direkte (Luftlinien-)Verbindung zwischen >Ziel und >Quelle wird als Wunschlinie bezeichnet. Sie sind auf verschiedenen Massstabsebenen (Ortschaft - Quartier - einzelner Strassenzug) festzustellen.

Z

Zone 30 > Tempo-30-Zone

Ziele
Ein Ort oder mehrere Orte, zu denen Verkehrsbeziehungen hinlaufen, werden als Ziele bezeichnet.

Zonensignalisation
Neben der Geschwindigkeit (>Tempo-30-Zone, >Begegnungszone) können auch weitere Anordnungen, z.B. zu Parkierung, für ganze Quartiere als „Zone“ signalisiert werden. Die >SSV regelt, was und unter welchen Bedingungen.